Ich beginne den Morgen mit meiner Morgenmeditation mit dem Ring der Kraft und stehe um 4.15 Uhr auf, da die Sonne hier bereits um um 5:10 Uhr aufgeht. Rajendra kommt, und ich lade ihn ein, mit mir einen Film zu machen, der leider nicht aufgenommen hat.

Ich habe das Gefühl, dass sich jetzt die Dinge für alldiejenigen zu öffnen beginnen, die in den letzten Monaten an ihren eigenen Mustern gearbeitet haben, sich gefragt haben, an was sie wirklich glauben und was nicht. Es wird immer noch ruckeln, aber die kristallisierte Vision, gereinigt von falschen Anhaftungen und Angewohnheiten, die nicht ihrer Verwirklichung dienen, nimmt Fahrt auf für die Manifestation.

Nach dem Frühstück machen wir uns mit der gesamten Allianz auf den Weg zu dem nahe gelegenen Sitio, ein ruhiger Ort direkt an dem Stausee “Represa de Guarapiranga” des Bundesstaates von São Paulo. Der Wechsel der Energie ist enorm. Dieser Ort wurde den Eltern von Cláudio vor acht Jahren geschenkt und dient jetzt immer wieder dem Treffen von Gruppen, wenn sie einmal dem Lärm der Favela für die ruhige Besinnung entkommen wollen. In der Gruppe versuchen die Teilnehmer von der Allianz zum Ausdruck zu bringen, was sie bewegt. Es ist spürbar, dass vieles noch nicht die richtigen Worte findet.

Viele sind bewegt von der Frage, was können wir als Allianz tun, wer sind wir als Allianz, was ist unsere Aufgabe. Für manche bietet diese Gruppe ein Stück Heimat, andere sind viel mehr bewegt von der Frage der Relevanz. Es ist ein Ringen um Kohärenz und die Suche nach der richtigen Kommunikationsform.

Einige versammeln sich um einen Tisch und schneiden das Gemüse für unser Essen und tauschen sich in kleinen Gesprächen aus. Kurz danach gibt es ein gemeinsames Bad, und dann eine lange Runde, um sich gegenseitig zu hören.

Der Tag verging im Flug, er sollte Ruhe und Besinnung schaffen, aber die lange Fahrt und das Organisieren der Autos hat eher eine unruhige Stimmung geschaffen.

Sami aus Palästina sagt zu mir: “Ich bin in dieser Allianz, weil ich daran glaube, dass wenig Menschen die Welt verändern können und einen großen Einfluss haben auf das Ganze, wenn sie die richtigen Entscheidungen treffen. Du hast in einer Ansprache einmal gesagt, dass 30 Menschen die Welt verändern können. Das ist meine Suche, daran glaube ich. Dafür brauchen wir Forum und Tiefgänge in der Kommunikation.”  Ich kann aus der Ferne die Aufgabe sehr klar sehen, die wir als Gemeinschaft haben. Ich sehe auch die große Notwendigkeit, dass alle MitarbeiterInnen einmal im Jahr außerhalb von Tamera sind, um aus der Ferne auf unsere Aufgabe im planetarischen Geschehen zu schauen. Oft erkennen wir uns im Spiegel der anderen erst wirklich.  Dazu brauchen wir den intimen Kontakt zu den revolutionären Zellen dieser Gesellschaft, zu der Frage, was gebraucht wird, damit die Transformation sich wirklich vollziehen kann. Dann können wir eine geistige Oase der Kraft und der möglichen Selbstveränderung sein.