Tagebucheintrag vom Ring der Kraft von Sabine Lichtenfels vom 28.04.2024

Tagebucheintrag vom Ring der Kraft von Sabine Lichtenfels vom 28.04.2024

Wir haben die Karte „Transformation des Kriegers“ gezogen.
Der Text aus dem Buch „Der Steinkreis“ zu dem Archetypen des Kriegers ist immer wieder herausfordernd und inspirierend für mich. Da heisst es zum Beispiel: „Da ich keine Angst mehr habe, kenne ich den Mut, nein zu sagen, wo ich Ungerechtigkeit sehe.“
Allein in sich selbst aufzuspüren, wo noch die Angst sitzt und warum wir aus Angst schweigen, ist schon ein enormes Stück Friedensarbeit mit sich selbst. Oft ist die Angst so subtil geworden, dass wir sie nicht einmal bemerken.
Immer wieder kann ich es kaum fassen, wie sehr in Deutschland geschwiegen wird zu der Mittäterschaft am Völkermord, der derzeit in Gaza geschieht. Es trifft die traumatische Wunde der deutschen Vergangenheit – und so zieht sich der schleichende Faschismus unerkannt weiter durch unsere Gesellschaftssysteme. Aber Empörung hat keinen Sinn, sie schürt nur das Feuer.
Die Worte finden, die die Augen öffnen und sehend machen, eine Kommunikationsform, die aus dem Mechanismus „Angriff und Verteidigung“ wirklich aussteigt.
Ein neues politisches Handeln ist gefordert von uns allen, wir können nicht auf Regierungen warten – ein Handeln, das aus dem Einheitsbewusstsein kommt und Gegensätze vereinen kann.
Mit einer kleinen Gruppe in Tamera haben wir uns mit dem Prinzip der Gegensätze befasst. Polarität ist so ein schönes Schöpfungsgeheimnis, wenn es im Einheitsbewusstsein verankert ist. Wenn nicht, führt es zum Krieg.
Friede ist nichts Seichtes – Friede ist gewaltig, mächtig, transformierend bis in die tiefsten Zellen.
Ein Dank an diese Woche, an die Macht des Frühlings, und die langsam wiederkehrende Gesundheit, an das heilige Feuer, das in unserer Altarmitte eine Nacht brannte, an die Männer, die sich mit dem heiligen Männlichen befasst haben, an die Frauen, die nach ihrer wahren Quelle Ausschau halten und an die immer wiederkehrende Entdeckung, dass wir im Äußeren nur versöhnen können, was wir selbst in uns erkennen.
 
Foto von Christo Meierhöfer