Erdung war das Thema der vergangenen Woche.
Für mich geht es dabei nicht nur darum zu spüren, dass wir im Zentrum der Erde verankert sind, sondern auch, zu merken, dass die Erde selbst im Wandel ist und wir gerufen sind, tief hineinzuhorchen, wie wir sie in ihrem Vorgang am besten unterstützen können.
Unsere Mahnwache am Holocaustmuseum hat stattgefunden. Es war ein erste Aktion zur Unterstützung des Friedensprojekts FRAUEN IN WEISS und fand am 28.8. in Berlin statt.
Um eine solche Mahnwache, die inhaltlich viele traumatische Stellen berührt, gut anleiten zu können, braucht es eine feste Erdung.
Das Friedensprojekt „Frauen in weiss“ dient einer globalen Friedensvision und wurde von Aida Al-Shibli zusammen mit Miki Kashtan initiiert.
Es ist uns wunderbar gelungen. 60 Menschen, hauptsächlich Frauen, versammelten sich für zwei Nachmittage. Es mündete in einem Schweigemarsch, einer Meditation und einem Gebet, das der Beendigung des Völkermordes auf dieser Erde, insbesondere in Gaza, gewidmet war. Das Motto NEVER AGAIN war unser Leitmotiv für diese Meditation, da diese Stätte die Erinnerung an Millionen von Juden bewahrt, die getötet wurden, während damals viele Menschen aus Angst behaupteten, dass sie von all dem nicht gewusst hätten.
Was brauchen wir, um aufzuwachen und den Krieg zu beenden? Dafür ist eine tiefe innere Bewusstseinsarbeit nötig, um zu erkennen, wie tief wir in die Kriegsmatrix verwickelt sind. Ich leitete den Schweigemarsch am Holocaust-memorial. Ich hatte eine Gruppe von Frauen, Teilnehmerinnen aus dem Seminar „Wut der Frau“ eingeladen an der Mahnwache teilzunehmen. Einige von uns haben ein Statement verfasst um das deutsche Schweigen zu durchbrechen. Dort schreiben wir: „Diese Mahnwache dient einer großen Vision von den „Frauen in Weiß“ – die sich für den sofortigen Waffenstillstand in Gaza und überhaupt auf der Erde einsetzen. (…) Wir gehören keiner Partei an und keiner festen Gruppe. Wir stehen für sofortigen Waffenstillstand und darüber hinaus für die bedingungslose Suche nach gewaltfreien Lösungsmodellen: Krieg beenden – Frieden leben.
(…) Wir sitzen hier am Holocaust-Denkmal in stiller Meditation, um an die deutsche Vergangenheit
zu erinnern, wo eine faschistische Regierung mit ihren Anhängern entsetzliche Massaker an der
jüdischen Bevölkerung vollzogen hat und wo der größte Teil der Bevölkerung aus Angst geschwiegen
hat. Wir sind entschlossen, nicht tatenlos zuzusehen, wenn wir Ungerechtigkeit und
Unmenschlichkeit sehen. Das Massaker, das derzeit in Gaza geschieht, können wir nicht tolerieren.
Diese Handlung kreiert unsägliches Leiden für beide Seiten und schützt nicht vor Antisemitismus,
sondern fördert diesen sogar.